• Reisebericht Normandie mit dem Wohnmobil Etappe 8
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8. Etappe

Die Freiheit, vor dem Wetter fliehen zu können

Als das Wetter nach zwei Tagen und einem gehörigen Sonnenbrand schlechter zu werden droht, schlägt wieder die Stunde des Wohnmobils. Fest installiert auf einem Campingplatz ist es bequemes Quartier und man vergisst, dass hinter den gedrehten Sitzen ein Cockpit jederzeit startbereit ist. Wenn es die Situation erfordert, ist man in wenigen Minuten startklar und aus der komfortablen Einraumwohnung wird im Nu das Transportmittel, welches einen zum nächsten Ort – oder manchmal auch nur auf den Weg – bringt.

In ein paar Tagen müssen wir wieder zu Hause sein, aber eine „Höllenetappe“ wollen wir uns nicht antun, dafür haben wir doch ein Wohnmobil und die Freiheit, uns den Urlaub so einzuteilen, wie es uns gefällt. Unser letzter Standort auf der Île de Noirmoutier lag in der Nähe der Loire-Mündung und so schauen wir uns an, schauen auf die Regenwolken am Horizont und beschließen, ganz gemütlich an der Loire entlang Richtung Heimat zu fahren. Die Loire bietet neben vielen, vielen Kilometern kleiner Straßen, die am Ufer entlang durch teils sehr malerische Örtchen führen auch noch jede Menge Schlösser und Weingüter, die man besichtigen kann. Wir haben ein Etappenziel ausgemacht und wollen Amboise erreichen.

An dieser Stelle sei gesagt, dass sich unser Wohnmobil trotz seiner sieben Meter Länge hervorragend auch in engen Ortschaften fahren lässt. Hin und wieder geht es nur im Schritttempo voran, aber das gut ausgestattete Mobil ist selbst in engsten Kurven gut navigierbar. Nach einem Tag unterwegs parken wir unser Mobil auf einer kleinen Insel in der Loire, wo der Campingplatz von Amboise liegt. Dass diese Stadt beliebtes Ziel von Urlaubern ist, merkt man sofort an der internationalen „Zusammensetzung der Gäste. Hier treffen sich Wohnmobilisten aus vielen Ländern und es gibt sogar ein internationales Hymer-Camp, bei dem sich zahlreiche britische Reisemobilbesitzer eingefunden haben.

Amboise ist nicht nur wegen seines berühmten Bewohners beliebt, sondern auch guter Ausgangspunkt für ausgedehnte Fahrradtouren an der Loire. Das merken wir, als wir am Abend miterleben, wie die Radfahrer von ihren Tagestouren zurückkehren. Unsere Fahrräder stehen hingegen warm und trocken in der „Garage“ unter unserem Bett, neben ihnen einige Flaschen vom guten Cidre, den wir erstanden hatten und auch noch drei Pflanzen, denen wir in einem Gartenmarkt „begegnet“ sind und denen wir nicht widerstehen konnten. Wir sind vom Tag geschafft und beschließen den Abend mit einem leckeren Essen aus der Bordküche und einem- so gehört es sich hier selbstredend – Glas guten Loire-Rosé.