• Reisebericht Normandie mit dem Wohnmobil Etappe 1
  • Reisebericht Normandie mit dem Wohnmobil Etappe 1
  • Reisebericht Normandie mit dem Wohnmobil Etappe 1

1. Etappe

Von der Freiheit, vorwärts, aber auch mal rückwärts zu fahren

Nach einer gewissenhaften Einweisung und der Prüfung des Mobils auf mögliche Schäden können wir starten und machen uns auf den Weg, immer nach Westen. Wir wollen die Normandie mit dem Wohnmobil bereisen und beginnen unsere Tour an einem Freitagabend. Unser Tagesziel liegt in der Nähe von Etretat an der Kanalküste.

Hier sind die Schwestern der weltbekannten weißen Klippen von Südengland zu bewundern und nirgends wird die gemeinsame geologische Vergangenheit von Frankreich und England so deutlich wie an dieser Küste. Wir erreichen unser Ziel spät in der Nacht und der kleine Wohnmobilstellplatz, den wir doch tatsächlich für einen Geheimtipp gehalten hatten, entpuppt sich als hoffnungslos überlaufen.

Ärgerlich, aber an sich kein Problem, wenn, ja wenn der Platz nicht ausgerechnet am Ende einer Sackgasse liegen würde, bei der die Zufahrt nur einspurig befahrbar ist. Hier gibt es für Mensch und Maschine die erste Herausforderung – eine Rückwärtsfahrt über nahezu einen Kilometer mitten in der Nacht und ohne Straßenbeleuchtung.

Dank der Kombination von moderner Technik und menschlicher Hilfe gelingt der Weg zurück – die Rückfahrkamera erweist sich als rettendes Instrument und die Beifahrerin als fähige Lotsin.

Die wenigen verbleibenden Nachtstunden verbringen wir auf einem örtlichen Stellplatz und hier zeigt sich einmal mehr die Stärke des Wohnmobils. Keine langen Aufbauten, kein zeitraubendes „Einziehen“, Schlüssel umdrehen, die Jalousien im Führerhaus schließen, das Gas andrehen, damit der Kühlschrank nicht mit der Batterie arbeiten muss und dann liegen nach wenigen Minuten alle in tiefem Schlaf. Ein Hoch auf die Freiheit auf vier Rädern! 

Unseren ersten Eindruck von der Normandie holen wir uns morgens in Etretat. Das eindrucksvolle Städtchen liegt in einer Bucht, die von zwei gewaltigen Kreidefelsen eingerahmt wird. Die Felsen erinnern daran, dass es eine enge geologische Verbindung mit der britischen Insel gibt, denn dort stehen ihre „Schwestern“, die man von vielen Postkarten kennt.

Wir lassen uns an der Promenade den spätsommerlichen Wind um die Nase wehen und sehen schaudernd zu, wie unverdrossene Urlauber immer noch tapfer ins Wasser zum Schwimmen gehen. Nach einem Spaziergang durch die malerische Stadt mit den Fachwerkhäusern im Tudor-Stil machen wir uns auf, die Normandie zu erkunden.